Nachdem am Sonntagnachmittag mehrere Notrufe über einen Dachstuhlbrand in einem Wohnheim für beeinträchtigte Personen bei der Leitstelle eingingen, ertönten die Sirenen im Bopparder Stadtgebiet und riefen zahlreiche Einheiten von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei auf den Plan.

Aufgrund des Stichwortes rüsteten sich die Atemschutzträger bereits auf der Anfahrt vollständig aus. Nach Eintreffen und erster Lageerkundung wurde deutlich, wie dringend unsere Hilfe erforderlich war - durch einen Betreuer wurden sechs Personen des Wohnheimes als vermisst gemeldet. Der Ernst der Lage wurde zudem dadurch klar, dass mehrere Personen an ihren Zimmerfenstern standen und um Hilfe riefen.

Der erste Angriffstrupp ging daraufhin schnellstmöglich über das Treppenhaus bis ins 2. OG vor, wo den Kräften bereits schwarzer Brandrauch entgegen schlug. Unter absoluter Nullsicht und dem Ziel der Menschenrettung, wurden die an den vollständig verrauchten Flur angrenzenden Wohnräume abgesucht.
Parallel hierzu wurden auf beiden Gebäudeseiten Steckleitern angestellt, um so eine Personenrettung zu ermöglichen. Auf diesem Wege retteten wir bereits in der Anfangsphase mehrere Personen aus dem Obergeschoss.

Unmittelbar nach unserem HLF trafen weitere Fahrzeuge an der Einsatzstelle ein, sodass schnell weitere Kräfte, insbesondere Atemschutzgeräteträger, zur Verfügung standen. Mit deren Hilfe wurden alle weiteren Wohnräume im betroffenen Obergeschoss auf vermisste Personen kontrolliert.
Nachdem weitere Bewohner mittels Fluchthaube über den Treppenraum und über die Drehleiter aus dem Gebäude gerettet wurden, war das Wohnheim nach ca. 30 Minuten vollständig geräumt und alle 6 Personen gerettet.

Im Nachgang wurde das Gebäude belüftet und ausgetretenes Löschwasser aufgenommen. Gebrannt hatten augenscheinlich Stühle im Flurbereich, das Feuer war bei unserem Vorgehen allerdings schon fast vollständig erstickt.
Mitsamt anschließender Rückbau- und Aufrüstarbeiten konnten wir den Einsatz nach über 4 Stunden beenden.
Die Reinigungs- und Prüfarbeiten aller verwendeten Armaturen werden die Gerätewarte allerdings noch einige Tage beschäftigen.

Weitere Bilder zum Einsatz findet ihr hier.